Erstarrt vor Entsetzen beobachten die Soldaten wie ein
Drache, der größer als alles bisher Dagewesene, sich über den Rand des Gebirges
zieht. Mit einen heftigen Ruck, der selbst tausende Fuß tiefer zu spüren ist, reißt er seine
Flügel in die Höhe. Auf einen Schlag hin wird die Welt dunkel und der Titan
stürzt in die Tiefe. Angst und Panik breitet sich auf der Ebene aus. Soldaten,
die bis eben noch mit einem eisernen Willen gekämpft haben, schmeißen
vollkommen angsterfüllt ihre Waffen weg und rennen so schnell sie können.
Selbst die Drachen scheinen vor Schreck wie gelähmt zu sein. Voller Unglauben
beobachten sie wie der Titan näher und näher kommt. Nicht einmal eine Sekunde
benötigt er um die Entfernung zu überwinden und ehe auch nur einer von ihnen
reagieren kann, hat der Titan mit seinen gewaltigen Klauen bereits zwei der
Drachen gepackt und sie mühelos zertrümmert. Verwirrung breitet sich unter den
Soldaten aus, als sie mit ansehen wie der Drache einen seiner kleineren
Geschwister nach den anderen zermalmt. Mit seinem gewaltigen Maul schnappt er
sich selbst eine der zweihundert Fuß langen Bestien und lässt ihren Schädel
unter dem Druck seines Kiefers zerbersten.
Noch vor kurzem
hatten sich die Drachen halbwegs unter Kontrolle, aber das Auftauchen dieser
Kreatur hat jede Art von Koordination oder Selbstbeherrschung zerstört. Panisch
fliegen sie in alle Himmelsrichtungen. Selbst ihre Stimmen haben sie nicht mehr
unter Kontrolle. In den Köpfen der Soldaten auf dem Boden hallen ihre
hysterischen Stimmen wieder:
„Vater?“ „Nein,
Vater!“ „Papa?“ Angsterfüllt betrachten sie wie ihre Geschwister vor ihnen in
Stücke gerissen werden. „Wieso tust du das, Vater?“ Selbst als er nach ihnen schlägt,
versuchen sie nicht einmal auszuweichen. „Bitte nicht, Papa!“
In ihrer Angst schaffen sie es nicht
genauer hinzusehen. So sehen sie nicht wie sich die Haut vom Körper löst und
wie verrottetes Fleisch aus dem Körper dieses Titanen fällt. Sie sehen auch
nicht wie sich pechschwarze Adern durch die rot geschuppte Haut ziehen oder
spüren die fehlende Wärme, die sie einst ausgestrahlt hat. Nein, sie bemerken
ja nicht einmal den schwarzäugigen Mann, der oben auf den unnatürlich
bewegenden Kopf sitzt und hemmungslos weint.
Die Soldaten
dagegen begreifen es schnell. Diejenigen, die noch eben ihre Waffe wegwarfen,
greifen sich nun hastig die nächstmögliche Armbrust und gehen gegen die Drachen
vor. Schnell formieren sie sich und greifen die Drachen an.
Die wiederum sind nicht dazu in der Lage
Wiederstand zu leisten. Kaum einer schafft es überhaupt seinen Blick von dem
Titanen abzuwenden.
Unten am Boden
brüllt der Marshall Befehle. Nur schwer schaffen es die Soldaten sich vom
Metzeln der Drachen loszueisen, aber das ist nötig für den Sieg. Schnell formen
sie breite Kreise um die noch verbliebenden Magier und geleiten sie im
Laufschritt zum Fuß des Hortes. Dort angekommen machen sich die ersten daran
hoch zum Plateau zu kommen.
Na endlich. Sie greifen an.
„Papa hör auf!
Erkennst du mich denn nicht?“
Schmerzerfüllt
greift sich Samarus an den Kopf. Ihre Stimmen. Er kann es nicht abstellen. Die
Stimmen, die für das Wesen unter ihm bestimmt sind, branden durch seinen
Schädel.
Ich wollte das nicht, bitte. Seid still!
Auf diesen Befehl hin ruckt die rechte
Klaue des Titanen nach unten und zerfetzt einem der kleineren Drachen einen
Flügel samt Schulter.
Der Kleine
begreift es nicht. Obwohl er in die Tiefe stürzt fragt er immer noch: „Warum?“
Mühselig zieht Samarus an einen der vielen
Schattenseilen, die von seinem Körper in den Kadaver unter ihm gehen.
Wenn ich nicht wüsste, du bist schon lange
tot, würde ich behaupten deinen hasserfüllten Blick auf mir zu spüren, alter
Freund … Nein, ich glaube nicht das ich noch das Recht hätte dich so zu
nennen...
„Nicht Vater! Erkennst du mich nicht?“ Dem sehnsüchtigen
Blick des Drachens folgt schnell blankes Entsetzen, als er begreift: Sein
eigener Vater erkennt ihn nicht. Doch zu spät. Das Maul des Titanen hat ihn
bereits erwischt.
Nicht nachdem was ich deinen Kindern antue …
Es tut mir Leid … Moment, das bilde ich mir doch nicht ein?
„Dämon!“
In dem Moment,
als ihn diese martialische Stimme trifft, wird sogar die Existenz selbst
zermalmt. Es wirkt als hätte ein Hammer einen Spiegel zertrümmert. Doch es ist
nicht Glas, sondern Luft, Fleisch und Knochen, die zerspringen. Mit einer
gewaltigen Wucht wird der obere Teil des Schädels von dem Titanen zerfetzt.
Abrupt stoppen alle Bewegungen des Titans. Seine Flügel hören auf zu schlagen
und er stürzt in die Tiefe. In seinem Fall reißt er mehrere Drachen mit, die
das Pech hatten in seinen Sog zu geraten. Sein Aufprall löst eine massive
Schneewehe aus, die mit Wucht über die Soldaten hinweg fegt. Doch die wenigsten
waren noch in der Nähe des Aufprallortes. Fast alle der Überlebenden sind
gerade dabei über die neu aufgebaute Portalstrecke nach oben zu gelangen.
„Begreift ihr es nun meine Brüder und Schwestern?“,
erklingt die Stimme überall auf der Ebene.
Oberhalb einer
der höheren Tunnelausgänge des Hortes fliegt er. Von der Spannweite ist er
kleiner als der gerade gefallene Titan. Trotzdem ist er gewaltig, selbst für
einen Drachen. Seine Schuppen sind eine Mischung aus Schwarz und Rot und ein Rauchschwall
entsteht bei jedem seiner Flügelschläge.
Gerade dabei die
letzten Soldaten über die Portalschwelle zu bringen, beobachten die Soldaten
die Ankunft der neuen Bestie. Um ihr Maul herum wirkt die Welt zertrümmert.
„Das muss Marek
sein. Sieht wirklich aus als hätt ihn ein Vulkan ausgeschissen“, bemerkt Athera
trocken. Der Marshall blickt sie nur kurz aus seinen toten Augen an. Er schafft
es nicht sie lange anzusehen. Der Überraschungsangriff auf dem Plateau hat ihr
schwer zugesetzt. Hohemagier Aros wurde direkt getötet, genau wie viele andere
der Soldaten auch. Ihr selbst geht es kaum besser. Ihre rechte Seite wurde
schwer Verbrannt und von ihrem Arm ist nicht mehr viel übrig geblieben. Gerade
versuchen die Heiler zu retten, was noch zu retten ist. Trotzdem schafft sie es
noch das Geschehen über ihnen zu verfolgen.
„Du hast ihn
getötet?“ „Wieso hast du das getan?“ „Du hast Vater getötet?“ Unglaube breitet
sich unter den Drachen aus. „Warum?“ „Unmöglich!“ „Du Mörder!“
„Ruhe!“, brüllt
er. „Begreift ihr es nicht? Ich hätte niemals unseren Vater mit einen Schlag
töten können! Das war nur eine … Marionette. Geführt von einem Menschen!“, pure
Abscheu liegt in diesem Wort. „Da seht ihr wozu diese Monster fähig sind! Sie
scheuen nicht einmal vor dem Allerheiligsten, den Tod, zurück! Dafür müssen sie
ausgelöscht werden … Bringt sie um! Verteidigt unseren Hort, schützt eure
Geschwister und jagt sie aus unseren Gängen!“
Vor Wut rasend
stürzen die restlichen Drachen auf die Soldaten herab, aber die meisten sind
bereits in die Tunnel vorgedrungen. Noch ehe die ersten es geschafft haben den
Tunnel zu erreichen, haben die Magier bereits einen Teil des Eingangs
eingerissen. Nur wenige Drachen schaffen es hinein, ehe der Eingang vollständig
verschlossen ist. Wütend stürmen die anderen Drachen in die umliegenden Tunnel,
darauf brennend den Kampf zu eröffnen. Nur Marek nicht.
„Und ich werde
mich um dich kümmern, Dämon.“ Sein Blick gebannt auf den kleinen Menschen
gerichtet, der gerade blutspuckend zwischen zerfetzten Körperteilen des Titanen
hervorwankt.
„Ich werde dich auslöschen für das, was du Leviatan
angetan hast“, dröhnt es in Samarus Schädel.
Mit trüben Augen
blickt er hoch, während Schatten über seinen geschundenen Körper huschen und
seine letzten Wunden schließen. „Versuch es!“
Wutendbrand
reißt Marek sein Maul auf und eine erneute Schockwelle entlädt sich. Wieder
wird die Welt um Samarus für den Bruchteil eines Augenblickes zertrümmert und
eine gewaltige Explosion wird ausgelöst. Doch er ist schon längst nicht mehr
da. An seiner Stelle wird nur eine Schattenillusion getroffen. Er selbst hat
sich hinter Marek teleportiert und erneut erscheint die Sense in seiner Hand.
Mit einem schnellen Ruck zerschneidet sie die Luft, aber verpufft scheinbar wirkungslos
an den Haut des Drachens. Einzig seine Schuppen glimmen kurz rot auf.
Eine Schutzbarriere, erkennt Samarus.
Sofort reißt
Marek seinen Kopf herum und speit ihm Untergang entgegen. Der Himmel selbst
wird zertrümmert und Bruchstücke werden in die Tiefe geschleudert.
Verdammt.
Wieder
verschwindet Samarus und taucht hinter ihm auf. Doch Marek hat sich bereits neu
ausgerichtet und einen erneuten Angriff gestartet.
Er ist schnell, zu schnell. Wie kann er einen so mächtigen Angriff so
schnell aufbauen?
Erneut
verschwindet Samarus in den Schatten und taucht hinter Marek auf, doch dieses
Mal erscheint er noch an zwanzig anderen Stellen.
„Versuch mich
jetzt mal zu treffen!“ Mit diesen Worten greifen alle sofort an und schlagen
mit der Sense zu.
Die Waffe des
Todes macht ihren Namen alle Ehre, überall wo sie die Barriere trifft zerfällt
der Schutz und jeder weitere Hieb schneidet in das schnell zerfallende Gewebe
darunter. Doch im Gegensatz zum Kampf mit dem Riesen wirkt Marek gefasst.
„Glaubst du
etwa, du könntest mir schaden?“ Marek reißt sein Maul auf und ein gewaltiger
Schrei lässt nicht nur die Luft erbeben, er zerreißt sie sogar regelrecht.
Jeder
Doppelgänger wird mit einem Schlag getroffen und zurückgeschleudert. Der heftige
Ausbruch lässt die Schatten erbeben und Samarus Kopien zerfallen im Bruchteil
eines Augenblickes. Schwer atmend schafft es Samarus sich wieder zu fangen.
Doch zu spät, Marek hat die Zeit bereits genutzt und einen weiteren Angriff
vorbereitet. Ehe er reagieren kann wird Samarus in tausend Teile zertrümmert.
Selbst die Schattenbarrieren die er um sich gewoben hat, schaffen es nicht den
Angriff auch nur ein wenig abzufedern. Eine heftige Explosion erschüttert den
Himmel und ein abartiger Regen beginnt auf das verlassene Plateau
herabzuregnen.
Schwer atmend steht Marek in der Luft und betrachtet die
herabfallenden Stücke des Dämons.
„Hast du
ernsthaft geglaubt du hättest eine Chance gegen mich? Selbst wenn du dich mit
euren lächerlichen Göttern verbündest und zu einem Dämon wirst, bleibst du doch
immer noch nur ein … Mensch. Wir dagegen
sind Drachen! Wir wurden im Feuer der Erde geschmiedet! Wir sind die Kinder der
Allmutter!“ Er dreht seinen Kopf in Richtung des verschütteten Tunneleingangs.
„Und nun ist der erbärmliche Rest von euch dran.“
Nur kurz zieht
er seine Schwingen ein und fällt in die Tiefe. Kurz bevor er auf dem Plateau
aufprallt spreizt er sie wieder auseinander und fängt sich elegant ab. Arrogant
blickt er die Felsen an.
„Als ob mich das
aufhalten könnte.“ Erneut zersplittert die Luft um sein Maul und als er es
aufreißt, werden die massiven Felsen vor ihm in tausende kleine Kiesel
zermalmt, ehe sie in einer den Berg erschütternden Explosion auseinander
gesprengt werden. Selbstzufrieden sieht er in den wieder freien Tunneleingang.
In dem Moment
als er den Tunnel betreten will erschallt eine Stimme in seinem Geist: „War das
etwa alles, was der ach so mächtige Marek drauf hat? Der Vulkangeborene?
Angeblicher Nachfolger Leviathans und Anführer der Drachen?“
Gelächter
breitet sich auf dem Plateau aus.
Wutentbrannt
schmeißt sich Marek rum und betrachtet entsetzt wie die Überreste des Dämons an
winzigen Schattenfäden gezogen wieder zusammen finden.
„Was? Unmöglich!
Du warst tot! Man kann nur einmal sterben!“
Das Lachen wird
traurig. „Das glaubst auch nur du …“
Es vergehen nur
wenige Liedschläge bis sich sein Körper neu zusammengesetzt hat und er Marek
erneut aus schwarzen Augen entgegen blickt. „Der Tod eines Wesens bedeutet, es
hat sich von der Existenz getrennt. Es bedeutet die Trennung des Faden des
Lebens, nicht wahr? Was aber wenn es mehrere Fäden gibt?“
Entsetzt reißt
Marek seine geschuppten Lieder auf.
„Was wenn der
Tote Fäden an neunundsiebzig Sphären gebunden hat?“ Samarus zeigt ihm ein
blutiges Grinsen. „Was passiert dann?“
„Dann wird er
halt neunundsiebzig Mal getötet!“, erschallt es hasserfüllt in seinem Geist.
Marek schmeißt
sich vor und schlägt mit seinen Klauen zu, doch Samarus war schneller. Noch
während der Boden unter der Wucht des Hiebes in Stücke gesprengt wird, ist er
bereits hinter ihm und rammt die Sense in seinen Nacken. Erneut reißt Marek
sein Maul auf und erschüttert mit seinem Brüllen die Existenz. Doch Samarus
reagiert gefasst. Er wird nur leicht zurück geschleudert und schafft es so der
Schwinge des Drachens auszuweichen. Mit einer schnellen Handbewegung zieht er
die Sense hoch und durchschlägt das weiche Gewebe des Flügels. Dünne Knochen
und Knorpel zerfallen in wenigen Wimpernschlägen. Schnell wirft sich Marek nach
vorne und hält im Anschluss seinen halb zerfetzten rechten Flügel
schmerzerfüllt fest.
„Ich bring dich
um!“
„Das wird dir
auch nicht helfen.“ Mit diesen Worten verschwindet Samarus erneut und taucht
über Mareks Kopf auf. Die Sense schlägt in die Tiefe und schneidet sich leicht
durch die schweren Schuppen auf Mareks Schädel.
Zu leicht. Im Einschnitt leuchtet es
Rot, Blutrot … nein Feuerrot! Eine
Illusion! In diesem Moment verbrennen die Schuppen des Drachens und er
zerfällt in einer gewaltigen Feuerwoge. Samarus schafft es nur gerade so sich
in seine Schatten zu hüllen, um die Woge zu überleben.
„Glaubst du nur
ein Dämon beherrscht so etwas?“
Der Hieb trifft
ihn vollkommen unvorbereitet. Noch während das Feuer vergeht schlägt Marek von
hinten zu und zertrümmert ihm dabei das Rückgrat. Voller Schmerzen schreit
Samarus auf, aber der Schrei wird sofort erstickt als er mit Wucht auf dem
Plateau aufschlägt. Sofort setzt sein Herz aus.
„Nein, ich werde
dich nicht nur neunundsiebzig Mal töten. Bei dir kleinen Bastard geh ich auf
Nummer sicher! Ich töte dich tausend Mal!“, brüllt ihn der Drache an.
Noch während
Samarus Herz wieder zu schlagen beginnt, stürzt Marek herab und schlägt zu. Ein
weiterer Faden reißt. Er schlägt wieder zu und erneut reißt ein Faden.
Verzweifelt beschwört Samarus die Sense herauf, doch der Drache reagiert
sofort. Mit einem Hieb zermalmt er Samarus Arm, samt Sense.
Als er die Klaue
wieder hebt breitet sich Entsetzten in Samarus aus. Der Schafft der Waffe ist
gespalten und ihr Blatt ist in tausende Teile zersplittert.
Marek verfällt
in einen wahren Schlaghagel. Mit jedem Male wo eine seiner Klauen in die Tiefe
stößt, zerreißt einer der Fäden.
Ich kann nicht … Samarus Augen starren
in die Leere während sein Körper von jedem Hieb erneut zermalmt wird. Blut und
Schatten werden in alle Himmelsrichtungen geschleudert.
Mareks Gelächter
ertönt. „Und wenn ich mit dir fertig bin, bringe ich den Rest von euch um! Ich
zerfetz ihre kümmerlichen Schilde und lasse sie brennen!“
Nein.
„Weißt du was
wir dann machen? Wir gehen los und jagen den Rest von euch. Wir brennen jede
eure Städte ab und räuchern euch aus all euren Verstecken aus!“
Alles umsonst.
Marek beugt
seinen Kopf hinunter zu Samarus. „Und wir werden jeden finden, der dir
irgendwas bedeutet hat!“
Catherine, nein.
„Egal wo sie
sich verstecken.“
Nein!
„Wir finden sie
und dann foltere ich sie persönlich.“
Nein! Langsam dreht Samarus seinen
geschundenen Kopf in Mareks Richtung.
„Solange bis sie
irgendwann um ihren eigenen Tod betteln und ja, vielleicht wenn ich dann einen
guten Tag habe, dann erfülle ich ihnen ihren Wunsch.“
„Nein!“, brüllt
Samarus auf.
Mareks Hiebe
erstarren sofort, seine Augen sind weit aufgerissen. „Was?“
Mareks Blick
fällt auf die Sense des Todes. Ihr Schafft ist immer noch zertrümmert, doch ihr
Blatt ist verschwunden. Erst jetzt begreift er langsam was geschehen ist.
„Nein!“
Langsam wird er nach hinten geschoben
und mühselig erhebt sich Samarus. Von seinem Körper gehen hunderttausende
kleine Schattenfäden aus. Jeder einzelne diese Fäden verschwindet im Körper des
Drachens.
Nur langsam
schafft es Marek seinen Kopf nach hinten zu drehen und dort erblickt er das,
was er erwartet hatte. Jeder einzelne dieser Fäden hat ihn durchschlagen und
ihre Enden blitzen im Licht der untergehenden Sonne Metallisch-Schwarz auf.
Noch während
Samarus seine Fäden wieder zurückzieht bricht Marek zusammen. Aus leeren Augen
starrt er Samarus verwirrt an.
„Endlich.“
Voller Erleichterung bricht Samarus in die Knie.
So müde. Schmerzen durchzucken ihn, als
er versucht wieder aufzustehen. Ich muss
nur noch zu den Soldaten. Doch die Strapazen der letzten Tage waren zu
viel. Viel zu viel. Sein Versuch scheitert kläglich. Geschlagen gibt er sich
der süßen Bewusstlosigkeit hin, während tief aus den Gängen vor ihm die
panischen und gequälten Schmerzensschreie junger Welpen erklingen.
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